Im März 1525 vereinigten sich Bauern aus Oberschwaben zu einer „Christlichen Vereinigung“ in der Memminger Kramerzunft. In Zwölf Artikeln waren ihre wichtigsten Beschwerden niedergelegt; nun wollten sie auf der Basis des Evangeliums in einen Dialog mit ihren Herrschaften über Freiheit und Gerechtigkeit eintreten. „Freiheit und Dialog“ lautet das Herbst-/Winterprogramm der „Stadt der Freiheitsrechte“, mit dem die Stadt Memmingen zum Entdecken und Verstehen der spannenden Geschichte rund um das Jahr 1525 anregen will.
- Der Historische Verein Memmingen lädt bei einem neuen Format „Dialog in der Zunftstube“ Persönlichkeiten aus der Region ein, mit dem Publikum über Fragen von Freiheit und Teilhabe gestern und heute zu diskutieren. Erste Gäste werden Franz Liesch (Baltringer Haufen, 10.10.), Gerhard Pfeifer (Industrie- und Handelskammer, 29.11.) und Dr. Hans-Wolfgang Bayer (Kulturamt der Stadt, 15.01.2024) sein. Beginn ist jeweils um 19 Uhr bei freiem Eintritt im Haus der Kramerzunft am Weinmarkt. Anmeldung empfehlenswert unter info@hv-memmingen.de oder 08331/850143.
- „Die Zwölf Artikel und die Theologie“ stehen im Mittelpunkt eines Vortrags von Pfarrer Claus Ortmann von der Projektstelle „Mir wöllet frei sein“ der evangelisch-lutherischen Kirche in Bayern. Seine Ausführungen über die historischen Hintergründe werden verbunden mit einem Ausblick auf Möglichkeiten und Grenzen einer christlichen Politik. (17.10., 19 Uhr im Dietrich-Bonhoeffer-Haus, Eintritt frei).
- Bei der Volkshochschule Memmingen können zwei Seminare zum Thema Freiheit besucht werden: Ein Workshop mit Richard Schlosser vermittelt Kenntnisse zur Produktion von Podcasts. Maximilian Zettler beleuchtet in einem Kurs über „Philosophie 4.0“ Begriff, Inhalt und Formen von Freiheit in unserer Zeit (Anmeldung unter www.vhs-memmingen.de).
- Regionale Ressourcenkonflikte im Bauernkrieg 1525 sind Gegenstand einer dreitägigen Tagung des Memminger Forums für schwäbische Regionalgeschichte vom 17. bis 19. November im Memminger Rathaus. Die Vorträge lassen neue Blickwinkel auf die Ursachen des Konfliktes zwischen Herren und Leibeigenen erwarten, die bislang in der Intensivierung der Leibeigenschaft, im wachsenden Antiklerikalismus oder frühkapitalistischen Wirtschaftspraktiken ausgemacht werden. Das Programm ist im Web veröffentlicht unter www.forum-regionalgeschichte.memmingen.de. Der Besuch auch einzelner Vorträge ist möglich. Anmeldung beim Kulturamt erforderlich (08331/850131, kulturamt(at)memmingen.de).
- Der Schriftsteller Erik Hermanns liest aus seinen Romanen „Freyheyt: Tom Marti und seine fremden Nachbarn“ und „Gleichheyt: Tom Marti zwischen den Fronten“ (30.10., 19 Uhr im Dietrich-Bonhoeffer-Haus, Eintritt frei)
Das Herbst-/Winterprogramm wird vom Projektbüro „Stadt der Freiheitsrechte“ und Kooperationspartnerinnen und –partnern organisiert. Ein Flyer mit allen Veranstaltungen liegt ab sofort in der Tourist Information aus. Online sind alle Veranstaltungen unter www.stadt-der-freiheitsrechte.de zu finden.