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„Den Tagen mehr Leben geben“

Erstellt von Pressestelle |

Einweihung der neuen Palliativstation am Klinikum Memmingen

Die neue Palliativstation am Klinikum Memmingen wurde jetzt eingeweiht. Vier Patientenzimmer, aber auch Wohn- und Aufenthaltsräume sowie ein Abschiedszimmer wurden für schwerkranke Patienten mit wenig Aussicht auf Heilung eingerichtet. Doch dürfe die Palliativstation nicht mit einer Sterbestation verglichen werden, betonte im Festvortrag Ministeralrätin Dr. med. Gabriele Hartl aus dem Bayerischen Gesundheitsministerium. „Das Ziel ist, den Krankheitszustand zu stabilisieren, um die Patienten wieder nach Hause zu lassen“, so Hartl. Denn die meisten hätten den Wunsch zuhause zu sterben.

Die Palliativversorgung sei ein Schwerpunkt bayerischer Gesundheitspolitik. Die Leitlinie sei, die Palliativ- und Hospitalversorgung auszubauen statt aktive Sterbehilfe zuzulassen. 470 Betten in der Palliativversorgung, 35 pro eine Million Einwohner, sei anvisiertes Ziel der Staatsregierung, wovon bereits 412 erreicht seien. Qualität habe Vorrang vor schnellem Ausbau, beschrieb Hartl und an den Oberbürgermeister und die Verantwortlichen im Klinikum gewandt: „Ihr Konzept hat uns überzeugt. Ein solches Krankenhaus braucht eine Palliativstation!“

295 000 Euro wurden investiert. 40 000 Euro davon kamen aus „bürgerschaftlicher Verbundenheit“, wie Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger dankbar betonte. Vier Memminger Serviceclubs sowie der Verein der Freunde und Förderer Klinikum Memmingen haben diesen Betrag gespendet. „Ich darf feststellen, das Geld ist überwiesen“, scherzte der Oberbürgermeister, als er die symbolischen Schecks in Empfang nahm. Besonders dankte der Verwaltungschef in diesem Zusammenhang dem ehemaligen Chefarzt am Klinikum, Dr. Eduard Wetzel, der alle Serviceclubs für diese Sache vereint hatte.

Der Chefarzt der Medizinischen Klinik II und Ärztlicher Direktor am Klinikum, Prof. Dr. med. Albrecht Pfeiffer, beschrieb in seiner Rede die Palliativmedizin als Paradigmenwechsel in der Medizin. Statt zu heilen gelte in der Palliativmedizin zu lindern und die Lebensqualität zu erhalten. „Ich, der seit 25 Jahren am Krankenbett stehe, empfinde das als einen der größten Fortschritte, die ich in dieser Zeit erleben dürfte“, so Prof. Pfeiffer.

Pflegedirektor Hans-Jürgen Stopora strich die besonderen Anforderungen an das Personal hervor. „Wir haben die besten und geeigneten Schwestern ausgewählt.“ Alle trugen die Losung von Cicely Saunders ‚Es geht nicht darum, dem Leben mehr Tage zu geben, sondern den Tagen mehr Leben’ im Herzen. Die stellvertretende Stationsleitung, Anne Zeller, berichtete von den ersten Eindrücken und Erfahrungen der breit aufgestellten Stationsmannschaft aus unterschiedlichen bisherigen Aufgabenbereichen und Ausbildungen . „Besucher bescheinigen uns ein gute Atmosphäre“, berichtete Zeller.

Nach den Ansprachen und Spendenübergaben segneten der katholische Regionaldekan Martin Maurer und die evangelische Pfarrerin Dorothea Diegritz die Räumlichkeiten. Maucher erinnerte an die Herkunft des Wortes Palliativmedizin. Es entstamme dem lateinischen Wort pallium, was so viel wie „den schützenden Mantel halten“ bedeute.

 

Die Sprecher der vier Memminger Serviceclubs Lionsclub, Rotary Club Memmingen, Rotary Club Memmingen Allgäuer Tor und Round Table 34 Memmingen sowie der Vorsitzende des Vereins Freunde und Förderer Klinikum Memmingen übergaben symbolische Spendenschecks an den Oberbürgermeister und Vertreter des Klinikums. Fotos: Pressestelle der Stadt Memmingen
Dr. med. Gabriele Hartl vom Bayerischen Gesundheitsministerium hielt den Festvortrag und betonte den Stellenwert der Palliativmedizin.
Regionaldekan Martin Maucher und Pfarrerin Dorothea Diegritz segneten die neue Station.
Blick in einen der Aufenthaltsräume der Palliativstation.